Umgang mit Meldung Druckdifferenz am Ventil zu hoch

Aktuell erstelle ich einen hydr. Abgleich für ein 2-Fam.Haus.
Ich habe im Header Vorlauftemperatur und Föderhöhe auf „A“ stehen.
Da eine WP im Einsatz ist, soll eine Spreizung von 10°C erreicht werden- was ich auch erreiche.
VL = 50°C unter „A“
Förderhöhe = 12,78 mtr = 1278 mbar = sehr hoch

Jetzt kommen bei den einzelnen Heizkörper die Meldung wegen Strömungsgeräusche, da Druckdiff. > 150 mBar liegt.

Wie kann ich eine Optimierung vornehmen, um eben die zu erwartenden Fließgeräusche zu vermeiden. Hat jemand eine Idee??

MFG Guillaume Janssen
Jedoch bekomme ich immer den Hinweis

Haben Sie den Haken bei Schlammabscheider gesetzt? Ist der angegebenes Vorlauf von 50°C automatisch berechnet, oder haben Sie diesen festgelegt? Welchen Rohrdurchmesser haben Sie angeben? Laden Sie am besten ein Screenshot von der Hauptübersicht des hydraulischen Abgleichs hoch, damit ich eine Aussage treffen kann.

Sehr geehrter Herr Bruksch,
Danke für Ihre Reaktion die ich gerne beantworte:
ich lade Ihnen 2 Screenshots mal hoch:

Vorlauf ist mit (A) = 50°C automatisch berechnet
Förderhöhe ist mit (A) = 12,78 m automatisch berechnet
Spreizung 10K dto.

Nun gibt Heizungsbauer 55/45 mit Spreizung 10K vor. SeinVolumenstrom weist ähnliche Werte auf wie bei mir in Evebi. Einsatz Wärmepumpe.
Gehe ich auf man. bei VL auf 55°C, so steigt die Spreizung auf 23.2 K, erhöht muss sein, warum so hoch: keine Ahnung. Jedoch halbieren sich die Volumenströme, was aber nicht gut ist bei Einsatz Wärmepumpe.
Was ist auch nicht verstehe, eigentlich soll die Druckdifferenz bei 150 mbar pro Strank liegen- Evebi rechnet aber VL auf (A) mit 12,78 Föderhöhe/ 1278 mbar Druckverlust- was viel zu hoch ist und deshalb auch der Hinweis kommt zu den einzelnen Heizkörper.

Wenn ich die Förderhöhe von (A) auf manuell stelle, passiert erst mal nichts- ich glaube ein paar Ventileinstellwerte ändern sich.

Ich kann ja rechnerisch nicht z.B. ein Differenzdruckregler im Strang simulieren, damit Druck dann bei 150 mbar liegt(?)

Ich habe das ganze Projekt in DanBasic von Danfoss eingegeben. Dort kann ich VL/RL manuell eingeben. Auch der Diff.druck wird auf 150 mbar eingestellt. Der Einstellwertevergleich stimmt zu 50%, wenn ich VL auf manuell 55°C stelle, stimmt nicht mehr.

Wie gehe ich also damit um?

Nimmt meine Definition unter Anlagentechnik und deren Einstellwerte (Leistung etc.) Einfluss auf die Rechenwerte des hydraulischen Abgleichs?

Ich kann Ihnen auch gerne die komplette Datei separat zusenden.

In diesem Sinne freue ich mich auf Ihre Reaktion. Gerne möchte ich den hydraulischen Abgleich komplett verstehen.

MFG Energieberatung Janssen

Hallo, Ersteinmal zu deiner Rohr-Nennweite. Die setze mal auf DN 25. Es zählt der Rohranschluss der Umwälzpumpe und der ist in der Regel DN 25. Ausnahmen haben nur einige Thermen. Dann der Heizkörper Bad ist definitiv zu klein. Bei einer Heizlast von 538 Watt benötigt der Heizkörper 46 Kg/h. Deckt ein Heizkörper nicht die Heizlast des Raumes schickt das Programm große Wassermengen durch den Heizkörper um die Übertemperatur zu erhöhen und damit die Leistung des Heizkörpers. Deswegen ist die Übertemperatur bei dir auch fett hinterlegt. Würde die Leistung passen hättest du 21 ° Übertemperatur.Auch Essen und Gast UG sind etwas zu klein . Hier müsste die ÜT 25 sein. Wenn zuviel Wasser fliesst steigt der Druckverlust. Zur Erklärung doppelter Volumenstrom = 4 facher Druckverlust. D.h. Du hast eine Rohrleitung wo 100 kg Wasser pro Stunde durchfliessen. Dies ergibt z.B 100 mbar Druckverlust.Wenn du durch diese Leitung jetzt 200 Kg/ durchschickst ergeben sich 400 mbar Druckverkust.

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Hallo Herr Janssen,
wir haben eben ja nochmal telefoniert und für alle Mitlesenden hier nochmal die Zusammenfassung:
Der Heizungsbauer hast den Abgleich mit dem Heizreport vorgenommen. Daher lassen sich die Ergebnisse nur bedingt miteinander vergleichen. Der Heizreport bietet eine schnellere, vereinfachte Eingabe, während der hydraulische Abgleich nach Verfahren B eine genauere, aber zeitaufwändigere Datenerfassung erfordert. Damit ist der hydraulische Abgleich nach Verfahren B ist in der Regel genauer als der Heizreport. Aktuell lassen sich in Evebi keine Differenzdruckregler berücksichtigen, wir prüfen jedoch in wieweit wir dies in das Modul integrieren können.

Prinzipiell würde ich Ihnen raten die Vorlauftemperatur automatisch berechnen zu lassen und eher an Hand der Übertemperatur zu schauen, an welchem Raum Sie Änderungen vornehmen sollten. Sie können leichte Anpassungen an der Vorlauftemperatur vornehmen, sollten aber auch imme den Volumentstrom im Auge behalten. Ich werde prüfen, inwieweit eine einflussnahme auf den Volumenstrim und damit auch auf die Spreizung möglich ist.

Die Definition der Anlagentechnik und deren Einstellwerte (Leistung etc.) hat keinen Einfluss auf die Rechenwerte des hydraulischen Abgleichs

Hallo Herr Bruksch, das Problem ist eigentlich etwas ganz anderes und wäre mit einem Differenzdruckregler nicht zu lösen. Der Raum Bad, Gast UG und Essen UG sind mit zu kleinen Heizkörpern für die gewählte Vorlauftemperatur ausgestattet. Das Bad benötigt 1683 W nach DIN 442 und bekommt nur 1309 W nach 442. Nun versucht das Programm dies durch eine größere Wassermenge zu kompensieren. Dadurch die hohe Übertemperatur. Diese müsste eigentlich 21 ° sein. Nun ist es bei der Rohrnetzberechnung aber so das bei doppelten Volumenstrom der vierfache Druckverlust entsteht. Der Bad Heizkörper bekommt vom Programm die fast 6 fache Wassermenge. Benötigen würde er nach Heizlast 46 kg/h und nach seiner Leistung von ca. 420 W nur 36 kg/h. Dadurch die hohe Druckdifferenz. Ich kann da mit Leben aber in der Praxis sieht es anders aus. Heizkörper die zu klein dimensioniert sind bekommen nicht automatisch von der Heizungsanlage mehr Wasser, sondern sie erwärmen den Raum nicht auf Raumtemperatur und fahren ein großes Delta T wenn der Abgleich über die Raumheizlast durchgeführt wird. Besser wäre eigentlich einen zu kleinen Heizkörper höchsten 10-20 % mehr Volumenstrom zu geben und danach die Meldung Heizkörper zu klein. Egal wie man es sieht, dies Problem von Herrn Janssen ist nur zu lösen wenn die Heizkörper vergrössert werden oder die Vorlauftemperatur erhöht wird oder die Raumtemperatur abgesenkt wird. Bei den teilweise viel zu großen Heizkörpern in den anderen Räumen geht dann natürlich die Spreizung auseinander. Die Vorlauftemperatur habe ich in der Hand , die Spreizung nur bedingt.

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Bei einem ähnlichen Fall mit zu kleinem HK im Bad habe ich eine IR-Kachel mit 400 W eingebaut und in EVEBI die HL manuell um 250 W (defensiv!) reduziert. Dann passte der HK zur VL-Temperatur und hatte einen Volumenstrom von 70 l/h. Bei einem HK in der Küche, der etwas zu klein war, wurde ein Heizungs-Ventilator eingebaut, der 20% mehr HL bringen soll. Dies wurde durch eine Erhöhung der Breite des HK „dargestellt“. Außerdem hat die Küche durch Geräte und Personen erhebliche interne Gewinne, so dass die volle Heizlast sowieso nicht erforderlich wäre. Das muss natürlich mit dem Kunden vereinbart sein. Wäre das auch eine Möglichkeit?

Moin, natürlich ist dies eine Möglichkeit. Mit welchem Verfahren ich fehlende Heizlast ersetze ist dem Programm egal. Du kannst ja über dem Automatik Button auch deine eigene Leistung des Heizkörpers eintragen. Dies kann in EVebi aber nicht ausreichen dokumentiert werden. Eine Leiste mit Bemerkungen pro Raum wäre hilfreich. Nur vergessen werden darf nicht das , dass wass du vorgenommen hast planerische Tätigkeiten sind. Wenn diese nicht funktionieren bist du haftbar. Ein Gebläse würde ich niemals unter irgendwelchen Heizkörpern setzen. Wer garantiert mir das diese, die Leistung erbringen. Niemand hat dies getestet. Da wird einfach munter wer weiss was versprochen und alle sind happy. Wenn ich Gebläse unterstützte Heizkörper einsetze , dann welche die am Markt verfügbar sind. Hier habe ich Leistungsangaben. Wenn ein Heizkörper zu klein ist, und ich mit der Planung beauftragt bin, werde ich diesen vergrössern. Wenn ich nur mit der Berechnung des Hydraulischen Abgleichs beauftragt bin gebe ich nur den Hinweis Abgleich nicht möglich weil Heizkörper zu klein. Ich bin in beiden Fällen nicht dafür zuständig abenteuerliche Dinge auszuprobieren, damit der Kunde Geld für Heizkörper spart, und ich der Dumme bin wenn dies nicht funktioniert.