Hallo,
ich habe ein paar Fragen zur Kostendarstellung im iSFP, welcher aus EVEBI genieriert wird. Unter EVEBI kann man einstellen, ob die Kosten mittels Verbrauchsfaktor oder mittels freier Nutzungsrandbedingungen abgebglichen werden sollen.
Je nachdem was man auswählt bekommt man, verständlicherweise, unterschiedliche Ergebnisse im iSFP. Während der Abgleich mittels freier Nutzungsrandbedingungen nach Nachrechnung plausibel ist, ergeben sich beim Abgleich mittels Verbrauchsfaktor nicht nachvollziehbare Werte. Dies betrifft vor allem die Energiekosten die aus den Maßnahmenpaketen resultieren. Die Energiekosten im IST-Zustand werden scheinbar mittels Faktor auf den Verbrauch abgeglichen, die Energiekosten der Maßnahmen aber nicht. Das führt dazu, dass der Vergleich zwischen IST-Zustand und MAßnahmen teilweise so gravierend sind, dass die Energiekosten nach Sanierung höher sind als im IST-Zustand. Und das ist den Hauseigentümern in keinster Weise vermittelbar.
Ja. Das ist tatsächlich so. Wir empfehlen daher die technisch gesehen viel bessere Abgleichmethode über die Nutzungsrandbedingungen. Dort kann man ja nicht nur die Temperatur abändern (Standardfall, meist ausreichend), sondern auch andere Randbedingungen (z.B. Lüftung). Die andere Option haben wir nur wegen Kompatibilität zu anderer Software eingebaut/einbauen müssen. Einige andere Software können den Abgleich nicht so machen wie wir, weil es keine angepasste Bilanzierung gibt. Hier muss dann mit einem Faktor gearbeitet werden, der notdürftig die tatsächlichen Nutzungsverhältnisse abbildet. Im neuen Zustand allerdings nicht: hier wird ganz stur mit den normierten Randbedingungen gearbeitet und dann ein „empirischer“ Faktor drüber gelegt. Mit dem Nutzer im Objekt hat das dann nichts mehr zu tun. Äpfel und Birnen also!
Beim ISFP muss man ja den Verbrauchsabgleich machen.
Oft ist es so dass der tatsächliche Verbrauch deutlich unter dem errechneten liegt weil hat die Leute weniger heizen oder ein Großes Haus mit wenigen (älteren) Leuten bewohnt ist.
Ein Unterschied von Faktor 2 oder mehr kommt durchaus vor
Beim Abgleich wird nun die Temperatur abgesenkt, sodass der errechnete Bedarf in etwa mit dem tatsächlichen übereinstimmt.
Wenn die Temp unter 15 Grad fällt meckert EVEBI und sagt man soll das ändern
Frage : Sollte man die Temperatur lassen und die Warnung ignorieren oder die Temperatur anpassen ? Wenn anpassen auf was ?
Die im ISFP angegebenen Verbrauchsdaten hängen ja direkt ab von der Temperatur
Die Temperaturanpassung ist die Standardmethode, das wirksamste Instrument und meist auch zutreffend (die Leute heizen weniger als „normal“). Oft wird aber auch weniger gelüftet, es gibt mehr oder weniger Personen, was auf den Warmwasserverbrauch Auswirkungen hat. All das kann man zusätzlich einstellen (Zonen-Dialog). Man sollte sich aber vor Augen halten, dass die Aussagekraft der Energieberatung sinken kann. Wenn man nur an der Temperaturschraube dreht, bis der Bedarf den Verbrauch trifft, sinkt z.B. auch die Rentabilität von Maßnahmen. Unterhalb von 12-15°C geraten die Berechnungen ziemlich aus dem Ruder (kuriose Ergebnisse) - das liegt am Jahresbilanzverfahren der DIN 18599. Die Anpassung hat also seine Grenzen, was man dem Kunden auch sagen kann; schließlich will er irgendwann (nach Sanierung) auch „normal“ wohnen und heizen, gesund lüften usw.
Was schlagen Sie vor ?
Wie soll man mit einer Temperaturanpassung umgehen welche zb die Temp. auf 13 Grad setzt ?
Wenn ich die Temperatur dann per Hand wieder auf die min. 15 Grad setze dann stimmen halt die Verbrauchtswerte nicht mit den tatsächlichen Werten überein !?!?
Irgendwie sitze ich da oft in der Klemme…
man muss nicht auf 100%ige Übereinstimmung kommen. Bei Abweichungen > 10% würde ich zumindest eine Erklärung geben (belastbarere Ergebnisse der Vergleichsrechnungen)
ansonsten können Sie in Ihrem Fall auf 15°C setzen (13°C würde aber vermutlich auch gehen) und an den anderen genannten Schrauben drehen (z.B. Lüftung - im Zonen-Feld Lüftung „flächenbezogen“)
Dass alternativ, wenn keine Abrechnungen vorliegen, ein anderes Verfahren angewendet werden darf. Ansonsten ist der Abgleichs mittels Verbrauchsfaktor anzuwenden. Dann sind wir wieder bei der ursprünglichen Frage, warum in der Kostendarstellung im iSFP bei erfolgter Einstellung unter EVEBI („Energiekostenermittlung mittels Verbrauchsfaktor“) nur der IST-Zustand verbrauchskorrigiert dargestellt wird aber NICHT die Energiekosten der Maßnahmenpakete?
Wenn Sie sagen, „Ja, Das ist tatsächlich so“. Meinen Sie damit, dass es ein Problem von EVEBI ist? Oder ist es softwareunabhängig immer beim iSFP (Druckapplikation) so?
…Also dass der Verbrauchsabgleich mittels Verbrauchsfaktor im iSFP offensichtlich fehlerhaft umgesetzt ist…
Es ist kein Problem von Evebi, sondern von der DIN 18955. Der Verbrauchsbedarfsabgleich ist eine Voraussetzung bei der Erstellung des ISFPs. Um realistische Energieeinsparungen aus der Bedarfsberechnung abzuleiten, kommt man um den Verbrauchsbedarfsabgleich nicht drum herum. In Evebi wird dieser über die „fiktive“ Raumtemperatur gelöst, da dies mit die größte Stellschraube ist. Das Umweltbundesamt eine ein Kurzgutachten herausgegeben, dass sich mit dem Verbrauchsbedarfsabgleich befasst. Bzw. mit der Differenz zwischen Verbrauch und dem Bedarf nach DIN 18599.
Hier können Sie das Kurzgutachten nachlesen (sehr empfehlenswert!):