Energiediagramm im ISFP

Hallo
Ich zeige dem Kunden gerne die grafischen Darstellungen aus dem ISFP
Jetzt gibt es da ne Anzeige welche ich nicht nachvollziehen kann.
Bei den individuellen Rangbedingungen gibt es beim Abfluss negative Werte
Ist das ein Bug oder wie kann man das erklären ?
Gruss aus Unterfranken
Klaus Knebel

Hallo Klaus_K,

dabei handelt es sich nicht wirklich um einen Bug, sondern ist das Ergebnis der individuellen Berechnung, wenn die justierte Raumtemperatur zu stark von der Soll-Temperatur (20°C) abweicht. Sobald die justierte Temperatur zu gering ist (meist < 9°C) sind die „Grenzen“ der Berechnung erreicht, da dann die Soll-Temperatur niedriger ist als die Außentemperatur. Und da sich die Abflüsse über die Temperaturdifferenz von innen zu außen berechnen, wird aufgrund der negativen Differenz auch ein negativer Abfluss berechnet.

Sie sollten also prüfen, ob der eingetragene Verbrauch korrekt ist oder ob es bei der Bedarsrechnung einen Fehler gibt, sodass hier ein viel zu hoher Wert berechnet wird.

Hallo
Danke für die Info.
Ja das ‚Problem‘ mit der Temperatur Anpassung
Bei meinem Fall so, dass der tatsächliche Verbrauch deutlich unter dem rechnerischen Bedarf liegt. Damit liefert die Temperaturanpassung ne sehr niedrigen Innentemperatur.
Wenn ich jetzt die Temp. wieder auf zb. 15 Grad erhöhe sind die im ISFP angezeigten Verbrauchswerte ‚falsch‘ (zu hoch)
Das führt oft zu Diskussionen mit den Kunden.
Klassische Zwickmühle :frowning:
Wie soll man damit umgehen ??

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Das ist ganz typisch, dass der Energiebedarf nach Rechenmodell deutlich über dem tatsächlichen Verbrauch liegt. Erfahrungswerte liegen hier zwischen 5 und 35% Abweichung. Es ist an sich wichtig, die Randbedingungen normiert zu lassen, um eine Vergleichbarkeit der bilanzierten Gebäude innerhalb Ds zu gewährleisten. So kann das auch dem Kunden erklärt werden, woher die Abweichungen zwischen Rechenmodell und der Realität kommen.

LG
Konstantin

35 % Abweichung wäre ja toll…
Oft sind es 100 % oder noch viel mehr Abweichung
In meinem speziellen Fall war es fast Faktor 3 an Unterschied
Großes Haus. Keller voll beheizt und nur 2 ältere Bewohner

Wenn sie eine sehr starke Abweichung zwischen Bedarf und Verbrauch haben, dann prüfen Sie ggf. nochmal die Angaben zur Gebäudehülle Auch ob ggf. das Nutzerverhalten und der Leerstand korrekt berücksichtigt wurde. In manchen Fällen ist ein Abgleich sehr schwer zu erreichen. Zum Beispiel, wenn ein großes Haus nur von einer oder zwei Personen bewohnt und nur teilweise beheizt wird. Da wird die Berechnung nach DIN 18599 natürlich sehr stark abweichen. Hier ein Link zur passenden UBA Studie, in der es um diese starken Abweichungen geht und wo die Stellschrauben liegen, den Bedarf an den Verbrauch anzupassen. In Evebi wird hauptsächlich die Raumtemperatur verwendet, da es die Stellschraube mit dem größten Einfluss ist.

https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/11850/publikationen/factsheet_realitaetsnahe_berechnung_des_energiebedarfs.pdf